Marken, aufgepasst: Android 13 kommt mit Default-Opt-out

Meghan Suslak Group Product Manager

Android 13 ist seit dieser Woche verfügbar und übernimmt endlich das, was iOS schon immer praktiziert hat: Nutzer müssen explizit einwilligen, die Benachrichtigungen einer App zu erhalten. App-Herausgeber in aller Welt sollten äusserst wachsam sein, denn die Opt-in-Rate für Android-Benachrichtigungen könnte dadurch um etwa 30% sinken.

Android ist das mobile Betriebssystem, das außerhalb der USA mit Abstand am weitesten verbreitet ist. Airships jahrzehntelange Analyse der Opt-in-Raten für Benachrichtigungen und ihrer Auswirkungen auf das App-Engagement und die Kundenbindung legt nahe, dass dieser Schritt von Android schwerwiegende Folgen für die Marken haben wird.

In diesem Blog gehen wir näher auf diese Auswirkungen ein und empfehlen, was Sie tun sollten.

Die Herausforderung für Marken

Im letzten Quartal lag die durchschnittliche Opt-in-Rate für iOS-Apps mit mittlerer Leistung bei 51,6 %, wie aus den Plattformdaten von Airship hervorgeht. Im Gegensatz dazu hatten Android-Apps im 50. Perzentil eine durchschnittliche Opt-in-Rate von 80,3 %. Dieser beträchtliche Unterschied ist seit Jahren relativ konstant. In dieser Zeit war das Opt-In bei Android als Default gesetzt, sodass die Nutzer zu den Einstellungen des Betriebssystems navigieren mussten, um sich abzumelden.

Ähnlich wie bei anderen Berechtigungen, z. B. für den Zugriff auf den Standort oder das Mikrofon, müssen Apps unter Android 13 jetzt eine Systemaufforderung anzeigen, um die Einwilligung zu Benachrichtigungen einzuholen. Wenn die Marken das nicht ändern, wird diese Aufforderung angezeigt, sobald eine App zum ersten Mal geöffnet wird. Das ist eine Herausforderung für Marken, da die Anwender zu diesem Zeitpunkt noch keine Vorstellung vom Nutzen der App oder deren Benachrichtigungen haben. Es ist so, als ob man jemanden zum ersten Mal trifft und ihn sofort um ein Date bittet.

Was Marken jetzt tun sollten

Angesichts des Android-Wechsels vom standardmäßigen Opt-out zu einem Opt-in-Modell sollten Marken die folgenden sechs Best Practices befolgen, um den Wert ihrer App-Zielgruppe zu schützen und zu steigern.

1.    App-Publisher sollten sofort das neueste SDK von Airship implementieren

In Anbetracht des großen Schadens, den Marken durch das standardmäßige Opt-out erleiden, ist es umso wichtiger, dass sie das Airship-SDK implementieren, um die Interaktion mit ihren Kunden zu maximieren.

Sobald jemand eine App heruntergeladen hat, gibt es viele Erlebnisse, die für die Aufrechterhaltung der Interaktion und die Steigerung der App-Loyalty entscheidend sind. Die App-Experience-Plattform (AXP) von Airship geht weit über Message-zentrierte Ansätze hinaus. Sie ermöglicht es Produkt-, Digital- und Marketingteams, native App-Erlebnisse ohne Code selbst zu erstellen, anzupassen und zu veröffentlichen – ohne laufenden Entwickler-Support oder App-Updates. Innovative Funktionen geben Mobile App Teams die volle Kontrolle, um App-Zielgruppen schnell an Bord zu holen, First-Party- und Zero-Party-Datenerfassung aufzubauen und Monetarisierungsziele schnell zu erreichen.

2.    Ändern Sie den Zeitpunkt der Android-Systemaufforderung

Mit Android 13 können Apps festlegen, wann und wo der Opt-in-Systemdialog angezeigt wird. Das bedeutet, dass Marken entscheiden können, wann und wo sie ihn auslösen möchten. Aber: Sobald ein Benutzer „Nicht zulassen“ ausgewählt hat, kann diese Aufforderung nicht mehr ausgelöst werden. Apps, die für frühere Android-Versionen entwickelt wurden, müssen diese Eingabeaufforderung ebenfalls verwalten, sobald die Geräte der Nutzer auf Android 12 oder 13 laufen. Daher ist es für Marken wichtig, sich genau zu überlegen, wann und wo sie die Nutzer um ihre Erlaubnis zum Senden von Benachrichtigungen bitten.

Die users sollten die Möglichkeit haben, sich zunächst mit Ihrer App vertraut zu machen, damit sie den Wert verstehen, den die Benachrichtigungen für sie haben könnten. Sie sollten Ihre Nutzer jedoch nicht abschrecken, indem Sie zu schnell zu viele Benachrichtigungen senden.

Bei Nutzern, die vor Android 13 für Benachrichtigungen freigeschaltet waren, ist die Einwilligung zu Benachrichtigungen nach dem Update auf Android 13 voreingestellt. Ebenso werden Nutzer, die bei einer Aufforderung zum Opt-in für Benachrichtigungen in einer früheren App-Version „Nicht zulassen“ gewählt haben, von Benachrichtigungen ausgeschlossen. Sie können die Systemaufforderung erst wieder erhalten, wenn die App auf Android 13 aktualisiert wurde.

3.    Erstellen Sie einen Onboarding-Prozess, der den Android-Systemdialog enthält

Ein durchdachtes Onboarding-Konzept ist eine hervorragende Möglichkeit, neuen Nutzern Ihre App vorzustellen und gleichzeitig den Wert von Benachrichtigungen zu demonstrieren und die Nutzer zum Opt-in zu bewegen. Mit AXP Scenes können Sie ein reichhaltiges interaktives Multiscreen-Onboarding-Erlebnis erstellen – mit der Möglichkeit, die Nutzer um ihre Einwilligung für Benachrichtigungen zu bitten. Idealerweise sollten Sie die Aufforderung des Android-Systems nur denjenigen Nutzern anzeigen, die innerhalb des Onboarding-Ablaufs auf „Ja“ klicken. So machen Sie das Beste daraus, dass der Prompt nur ein einziges Mal angezeigt werden kann. Sie können AXP Scenes messen, bewerten und kontinuierlich anpassen, und das alles ohne Entwicklerunterstützung oder App-Updates.

4.    Lassen Sie Nutzer die Art der Benachrichtigungen, die sie erhalten möchten, genau auswählen

Erklären Sie den Nutzern während des Onboarding-Prozesses, dass sie die volle Kontrolle über die Arten von Nachrichten haben, die sie erhalten. Beschreiben Sie die verschiedenen Arten von Benachrichtigungen, damit sie entscheiden können, welche sie am meisten schätzen.

Das AXP Preference Center, eine wichtige Komponente der App-Experience-Plattform (AXP) von Airship, ermöglicht es auch technischen Laien, die Auswahlmöglichkeiten, die den Nutzern angeboten werden, kontinuierlich zu ändern, um relevantere Kommunikationen zu fördern und die Möglichkeit eines „Opt-downs“ anstelle eines vollständigen Opt-outs anzubieten.

Wir haben 9.000 Verbraucher weltweit befragt und zwei Hauptgründe für die Abmeldung von Benachrichtigungen identifiziert: Die Frequenz ist zu hoch, oder die Nachrichten sind für die jeweilige Person nicht relevant. Außerdem bleiben die Nutzer eher dabei, wenn sie die Kontrolle über den Anlass, die Häufigkeit und die Kanäle der Kommunikation haben.

5.    Finden Sie den richtigen Moment, um neue Nutzer um ihr Opt-in zu bitten

Angesichts der überragenden Bedeutung von Benachrichtigungen für das Engagement und die Bindung von App-Benutzern könnten Marken versucht sein, neue Nutzer sofort aufzufordern, Benachrichtigungen zuzulassen. Besser ist es, zuvor sicherzustellen, dass die Nutzer den Wert des Opt-ins verstehen.

Ein Medienunternehmen könnte zum Beispiel eine maßgeschneiderte Opt-in-Anfrage stellen, nachdem Nutzer 3-4 Artikel zu einem bestimmten Thema gelesen haben, während eine Einzelhandelsmarke sich dafür entscheiden könnte, die Opt-in-Anfrage zu stellen, sobald ein Nutzer Artikel zu seiner Wunschliste hinzugefügt oder ein paar Produkte innerhalb einer Warengruppe angesehen hat.

Mit AXP Scenes können Sie einen Opt-in-Explainer mit den Optionen „Ja“, „Nein“ und „Vielleicht später“ erstellen. So haben Sie die Möglichkeit, die „Vielleicht später“-Gruppe zu einem späteren Zeitpunkt erneut anzusprechen und denjenigen, die „Ja“ sagen, die einmalige Systemaufforderung zukommen zu lassen.

6.    Nutzen Sie alle Instrumente in Ihrem Werkzeugkasten und geben Sie nicht auf

App-Nutzer dazu zu bringen, sich für Benachrichtigungen Ihrer Marke anzumelden, ist eine schwierige Aufgabe. Denken Sie aber daran, dass Sie sehr gezielte In-App-Nachrichten und In-App-Inbox-Nachrichten auch ohne Opt-in an Ihre App-Nutzer senden können. Das ist die ideale Gelegenheit, sie daran zu erinnern, wie wichtig es ist, sich für Benachrichtigungen zu entscheiden, die sie auch außerhalb der App erreichen. Das gilt besonders für Nachrichten zu Lieferungen, Flugsteig-Änderungen, Abonnements, die sich automatisch verlängern, und eine ganze Reihe von anderen Use Cases, die der Nutzer sofort wissen möchte. Selbst wenn der Nutzer zuvor in der Android-Systemabfrage „Nicht zulassen“ ausgewählt hat, können Sie ihn per Deep-Link direkt zu den Betriebssystem-Einstellungen führen, damit er dort das Opt-in aktiviert.

Airship unterstützt Android 13 vom ersten Tag an über das aktualisierte Android SDK 16.6.0. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, es zu implementieren – nicht nur wegen der Änderungen an den Berechtigungen, sondern auch wegen der nativen No-Code-Erlebnisse, die es App-Teams ermöglichen, noch agiler und erfolgreicher zu sein. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um zu erfahren, wie Sie das beste Onboarding-Erlebnis für neue Nutzer schaffen können. Denken Sie daran, dass es für Ihre Benutzer wesentlich einfacher ist, die Standard-Systemaufforderung zum Opt-in für Benachrichtigungen zu nutzen, als später einen Deep-Link zu den Einstellungen zu erhalten. Der erste Eindruck zählt, sorgen Sie dafür, dass Ihre App einen fabelhaften ersten Eindruck macht!